Mittwoch, 1. April
Heute morgen war der Himmel grau das Meer ruhig, kaum Wind. Also schleppten wir das Kajak zur nördlichen Bucht, wo im Sommer eine kleine Surfschule ihre Bude öffnet. Wir paddelten zur Insel Zeceo, gingen an Land und fühlten uns ein bisschen wie Robinson. Auch wenn wir nicht die ersten Gäste hier waren – ein halb zerfallenes Gemäuer war vielleicht mal eine kleine Konoba ???
Auf dem Rückweg merkten wir schon deutlichen, kühlen Wind und die Wellen hatten zugenommen. Raymond fuhr noch einmal mit der Angel raus. Dann holten wir das Boot ans Auto. Kurz danach brach ein Unwetter mit Starkregen und Gewitter los. Gegen 15 Uhr klarte es auf, die Sonne kam raus und ich ging die Nordküste entlang zu den nächsten Buchten Uvala Rava und Palinica. Dann über den Berg mit dem Turm Kastilac runter nach Vrboska und auf der Uferpromenade zum Stellplatz.
Gegen Abend kam die Sonne noch mal durch und wir setzten das Boot in der Fjordseite ein und paddelten zum Hafen von Vrboska. Auf dem Rückweg setzte plötzlich ein heftiger Wind ein, Wellen kamen auf und wir mussten gut paddeln, um unsere Bucht zu erreichen.
Auf der Nordseite tobte das Meer !
Donnerstag, 2. April
Nach dem Sturm gestern abend war heute wieder ein klarer Tag mit toller Sicht. Deshalb sind wir nach dem Frühstück 2 Stunden an der Nordseite bis zur Bucht Maslininca gepaddelt. Gegen Mittag frischte der Wind wieder auf. Aber unser Boot ist trotz Gegenwind und Wellengang schnell zu paddeln und es macht Spaß, mal gemütlich in Küstennähe die Buchten abzupaddeln und mal zügig bei leichtem Seegang die Buchten zu schneiden.
Wir tragen das Boot immer aufgeblasen zum Auto zurück – so ist es schnell startklar.Am Nachmittag habe ich eine Radtour mit Wandereinlagen durch das Agerfeld zwischen Vrboska und Stari Grad gemacht. Auch wenn die Weinfelder und Gemüsegärten noch ziemlich kahl sind, sind die alten Wege und Trockenmauer eindrucksvoll. Sie gehen auf das 4. Jh. zurück und stehen auf der Unesco-Weltkulturerbeliste. Angesichts der Wettermeldungen aus Deutschland kann man sich hier schon im Frühling fühlen. Freitag, 3. April
Wieder einmal war das Wetter am Morgen nicht das wie im Wetterbericht versprochene: bedeckt und sehr windig – ein Blick in unsere Nordbucht und die gewünschte Kajaktour wurde verschoben. Aber für eine Wanderung war das Wetter gut genug. Also packten wir alles zusammen und brachten alle Systeme mal wieder auf Vordermann. Um 11 Uhr fuhren wir über Jelsa auf der Inselstraße nach Osten bis zu Abzweig nach Humac. Jetzt ging es noch 1 Kilometer im 1. Gang auf einspuriger Asphaltstraße steil nach oben.
Humac ist ein weiteres Kulturdenkmal, eine alte, verlassene Hirtensiedlung, die von engagierten Bewohnern der umliegenden Dörfer gepflegt wird. Im Sommer werden Führungen angeboten und man kann in einigen Häusern Gebrauchsgegenstände und Einrichtungen sehen. Eine Konoba hat dann auch geöffnet. Wir schauten uns bei inzwischen wolkenlosen Himmel und 13 °C allein um. Um 12 Uhr fuhren wir auf der Makadamstraße ca 7 Kilometer leicht bergauf. Immer wieder hatten wir sowohl nach Süden auf Scedro, Peljesac, Korcula und Vis als auch nach Norden auf „unsere“ kleine Bucht mit Zecevo, auf Brac und das Festland mit den schneebedeckten Biokovogebirge eine tolle Sicht. Auf dem Höhenzug muss es in einigen Monaten betörend duften: überall Lavendelfelder, Rosmarin, Salbei und die dann blühende Macchiagewächse. Eine weitere Makadamstraße zweigt zur Südküste nach Zavala ab. Zavala und wenige weitere Orte an der Südküste sind bisher lediglich durch eine schmale Asphaltstraße, die durch einen 1400 m langen 2,20 Meter breiten und 2 Meter hohen Tunnel führt, zu erreichen – für Wohnmobile also unerreichbar. Die 400 m Abstieg und dann natürlich auch wieder hoch haben wir z.T. auf der Makadamstraße und z.T. auf einem schmalen Wanderpfad bewältigt.
Um 18 Uhr waren wir wieder in Humac und sind nach dem Abendessen nach Jelsa gefahren. Dort fand dann gerade die Karfreitagprozession statt, die von Jelsa über die Bergdörfer Vrbanj, Vrisnik, Svrice nach Vrboska führt. Dort ist dann der Ostergottesdienst. In Jelsa war auf dem kleinen Platz zwischen Kirche und Hafen in den Bars und Konobas eine Menge los. Als dann die Prozession mit Fackeln, einem großen Kreuz und allerlei weiteren notwendigen Geräten und Gesang über den Platz zog, standen alle auf und es wurde mucksmäuschenstill. Eine halbe Stunde war ich auf dem Patz „gefangen, weil ich mich nicht durchdrängeln wollte. Wir schliefen auf dem Parkplatz hinter dem Park.