Noch einmal auf dem Karstwanderweg

20. März 2021

So richtig warm war es ja nicht, aber zumindest schien die Sonne und vermittelte einen Hauch von Frühling. Also machten wir uns zu einer weiteren Etappe auf dem Karstwanderweg auf. Diesmal starteten wir am <Bahnhof> in Tettenborn Kolonie. Hier stand seit 1869 einhundert Jahre lang der Bahnhof Bad Sachsa/Tettenborn.Wir liefen zuerst auf dem nördlichen Teilstück bis zum Römerstein, einem hoch aufragendem Dolomit. Hier trafen wir auf die Etappe, die ich im Dezember 2016 gewandert bin.

Nur gut ein Kilometer weiter südlich verläuft hier die Südroute, die wir schnell hinter dem Dorf Nüxei erreichten.Der Karstwanderweg verläuft durch den Mackenroder Wald, ein Buchenwald mit sehr vielen, zum Teil tiefen Erdfällen. Hier trafen wir auf die ehemalige Bahntrasse der Helmetalbahn, die von KZ-Häftlingen 1944 als Umgehung der vielbefahrenen Südharzstrecke zwischen Walkenried und Nordhausen geplant und gebaut wurde. Vor allem durch die Anlage der Raketenproduktion und die Einrichtung des KZ Mittelbau Dora, deren Häftlinge in der unterirdischen Produktion arbeiten mussten, war die Südharzstrecke überlastet und der zivile Zugverkehr sollte von den Häftlings-  und militärischen  Transporten getrennt werden. Auch für den Bau der Trasse wurden Außenlager in Nüxei und Osterhagen eingerichtet. Die Bahn war zwar 1945 eingleisig fertig, wurde aber wegen der Grenzziehung zwischen den Besatzungszonen und später der Grenze zwischen der DDR und der BRD nie in Betrieb genommen.

Hinter Mackenrode verließen wir wieder den südlichen Teil des Karstwanderweges und schlugen uns nach Neuhof durch. Dort trafen wir wieder auf die nördliche Route, der wir an den vielen ehemaligen und noch aktiven Gipssteinbrüchen nach Tettenborn-Kolonie folgte. Hier sieht man die Tour bei komoot

Karstwanderweg

12. März

Einige Stunden Sonne lockten uns für eine Übernachtung in den östlichen Teil des Karstwanderwegs, der bei uns in Osterode beginnt und 100 Kilometer östlich bei Pölsfeld endet.

Wir übernachteten bei Nordhausen in der Nähe der <KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora> am Hirschenteich.

Von dort wanderten wir zwei Rundtouren.

Gleich nach dem Anstieg auf die Hochebene kamen wir zur Flehmüllers Eiche, ein sehr alter, imposanter Baum. Von dort schaute man auf den Kohnstein, dessen terrassenartige Steilwand eine weithin sichtbare Landmarke ist. Sie wurde durch den Gipsabbau geformt. Noch heute wird hier von der Kohnstein Bergwerks GmbH Gips abgebaut. Im Kohnsteinmassiv entstand um 1930 ein umfangreiches, künstliches Hohlraumsystem, das unter der Naziherrschaft zur  unterirdischen, bombensicheren  Lagerung von Rohstoffreserven diente. Nachdem die Raketenfertigung in Peenemünde häufiges Ziel der alliierten Bombenangriffe war, wurde die V-Waffen-Produktion  untertage in den Kohnstein verlegt. Im August  1943 wurde deshalb im Kohnstein so schnell wie möglich ein Außenlager des KZ Buchenwald eingerichtet. Es erhielt den Namen  Dora. Hier mussten Tag und Nacht Häftlinge vieler Nationen unter menschenunwürdigen Bedingungen für die Kriegswaffenproduktion schuften. Viele starben schon nach wenigen Wochen; von insgesamt 60000 Menschen, die hier am Konstein inhaftiert waren, verloren 20000 ihr Leben.

Die Wanderung führte uns in den kleinen Ort Rüdigsdorf. Hier leben heute etwa 50 Menschen.  Am Ortsrand ragt eine eindrucksvolle Felswand empor. In dieser sind die Schichtenfolgen des Gipsgesteins gut zu erkennen. Große Flächen bestehen aus grauem Gips, welcher durch Ton und Karbonate verunreinigt wurde. Inmitten dieses dunklen Gesteins befinden sich zahlreiche reinweiße Alabasterknollen mit Durchmessern bis zu 40 Zentimeter.

Nördlich von Salza wurde ein kurzer Wanderweg um die Salzaquelle angelegt. Infotafeln erläutern das Phänomen.Die Salzaquelle ist die größte Karstquelle in Thüringen. Ihr Quellwasser stammt aus zahlreichen Versickerungen im porösen Karstgestein und den beiden Flüssen <Wieda> und <Zorge>, auf deren Wasserführung die Quelle der Salza mit mehrwöchiger Verzögerung reagiert.

Am nächsten Tag, jetzt mit weniger Sonne, dafür mit heftigem Wind und Graupelschauern wanderten wir in westliche Richtung.Hier war besonders das NSG Sattelköpfe sehenswert. Zahlreiche Dolinen und Erdfälle sowie kleine Höhlen und Trockentäler prägen den kleinen Höhenzug. Buchen- und Kiefernmischwald bedeckt die Kuppen, außerdem haben hier auf den Trocken- und Halbtrockenrasen viele Orchideen einen Standort. Ein Besuch im Frühsommer ist also notiert…….. Zurück bei Pössle gab es noch einen Kaffee und anschließend fuhren wir wieder nach Hause.

 

An der Saale hellem Strande

August 2020

Wegen Corona konnten wir im Frühling unserer Recherchetouren für den Thüringen-Reiseführer nicht wie geplant machen. Nun aber besuchten wir die letzten Ziele. Zuerst fuhren wir durch das Mittlere Saaletal und besuchten die Burgen und Schlösser zwischen Dornburg und Saalfeld sowie Jena. Auf den 70 Kilometern des Mittleren Saaletals stehen sagenumwobene Burgen auf steilen Felshängen, faszinierende Schlösser und herrschaftliche Jagdanlagen. Diese sind Zeugnis der wechselvollen Geschichte der vielen, kleinen Herzogtümer im heutigen Thüringen. Weiterlesen

Thüringer Wald

29. Juli bis 14. August 2019

Nach dem Besuch unserer Enkel in Brandenburg widmeten wir uns wieder der Erkundung von Thüringen. Diesmal besuchten wir den Thüringer Wald und das Schiefergebirge.<Anmutig Tal, du immergrüner Hain! Mein Herz begrüßt euch wieder auf das beste> so beginnt ein Gedicht, das Johann Wolfgang von Goethe 1783 über Ilmenau geschrieben hat. Seit 1776 besuchte er insgesamt 27 Mal die heutige Universitätsstadt am Fuße des Thüringer Waldes. Weiterlesen

Kloster im Eichsfeld

 21. bis 23. Juni 2019   

An diesem Wochenende haben wir rund um Lengenfeld unterm Stein das Kloster Zella, den Eichsfelder Dom in Effelder  und die Wallfahrtskirche auf dem Hülfensberg im Eichsfeld besucht. Vieles konnten wir mit dem Rad auf dem <Kanonenbahnradweg> erreichen. Weiterlesen

Werradurchbruchstal

7. bis 11. Juni 2019

Die Pfingsttage verbrachten wir wieder an der Werra. Auf 20 Kilometern schlängelt sich die Werra zwischen Creuzburg und Treffurt durch ein fast unverbautes enges Tal. An den Ufern erheben sich imposante Kalkfelswände. Hier leben Uhu und Wanderfalke, in den Auenlandschaften sind Eisvogel, Lurche, Libellen und Biber heimisch. Auf den kargen Trockenrasen wachsen Orchideen wie der Gelbe Frauenschuh. Creuzburg besitzt seit 1213 das Stadtrecht und gehört zu den sieben ältesten Städten Thüringens. Der kleine Ort war begünstigt durch seine Lage an einer wichtigen mittelalterlichen Heer- und Handelsstraße in Ost-West-Richtung und der Furt, später Brücke, über die Werra. Auf der Creuzburg findet zu Pfingsten das Mittelalterfest statt, es gehört zu den schönsten in Deutschland. Weiterlesen

Im Land der offenen Fernen

29. Mai bis 2. Juni 2019

Die Rhön ist ein besonderes Mittelgebirge mit vulkanischem Ursprung. Hier fehlen die ausgedehnten Wälder, die die meisten anderen Mittelgebirge prägen. Die charakteristischen Lebensräume der Rhön sind ausgedehnte, offene Hochflächen, naturnahe Laubwälder und großflächige blumenreiche Kalkmagerrasen. Die Rhön wurde 1991 zum Unesco-Biosphärenreservat ernannt. Weiterlesen