Mittwoch, 26. August 2015
Um 14 Uhr fuhren wir los. Fast durchgängig Autobahn: B 243 – A38 – A14 – A4 – A17 und um 18 Uhr waren wir in Pirna. Ein Anruf beim Angelladen, der eigentlich um 18 Uhr schließt, genügte: sie warteten auf uns und so konnte Raymond gleich noch die gewünschte Elbekarte und die notwendigen Maden/Würmer kaufen. Von Pirna fuhren wir noch weiter bis zur Grenze nach Tschechien nach Schmilka.
Hier konnten wir auf dem Parkplatz an der Fähre übernachten: direkt an der Elbe, aber ziemlich laut, denn die Eisenbahn fährt durch das enge Tal des Elbsandsteingebirges. Am Parkplatz ist ein kleines Restaurant, welches zur Mühle/Brauerei hier in Schmilka gehört. Es ist wie die Bäckerei der Mühle ein Bioladen und wir nahmen dort ein Abendessen auf der Terrasse mit Blick auf die Elbe und zahlreichen Wespen ein. Raymond angelte noch bis nach Mitternacht und im Kühlschrank musste noch Platz für 2 Aale geschaffen werden. Die anderen vier Fische hat er vor der Pfanne gerettet.
Donnerstag, 27. August 2015
Am nächsten Morgen trugen wir das Kajak zum Ufer starteten bei Kilometer 4 der deutschen Elbe stromabwärts, doppelt unterstützt von Strömung und Rückenwind. Wunderschön durch das Elbsandsteingebirge, vorbei an bekannten Orten wie Bad Schandau, Rathen und Wehlen bis nach Pirna. Mit mehreren Unterbrechungen waren wir 32 Flusskilometer unterwegs. In Pirna landeten wir am Steg des Rudervereins, packten das Boot zusammen und schleppten es ca. 400 Meter zum Bahnhof. Nach 20 Minuten kam die gewünschte S-Bahn und eine halbe Stunde später und 8 Euro ärmer stiegen wir in Schmilka aus. Noch mit der Fähre auf die richtige Seite und im gut aufgeheizten Pösselchen machten wir eine Pause.
Zur Abkühlung fuhren wir am Abend mit dem Rad noch die wenigen Kilometer über die Grenze nach Hrensko, staunten über den Polenmarkt und die billigen Zigarettenpreise und die gut besuchten Restaurants.
Hrensko ist das Tor zu den beiden berühmtesten Highlights der Böhmischen Schweiz, nämlich das Prebischtor und die Edmundsklamm. Angesichts des Rummels hier werden wir aber morgen lieber nicht hier wandern, sondern suchen etwas Unspektakuläreres aus……..
Freitag, 28. August 2015
Für die Nacht war ja Regen angesagt – aber erst gegen 8 Uhr setzte ein leichter Nieselregen ein, der aber nur von kurzer Dauer war. Der Himmel war allerdings bewölkt. Trotzdem wollten wir heute eine Wanderung machen und packten die Regenjacken ein. Gegen 9.30 Uhr gingen wir los. Ausgesucht hatten wir die Rotkehlchenstiege, die von Schmilka aus in die Felsen geht. Hier die Daten aus dem Wanderführer: 8 Kilometer, 410 Hm Aufstieg und 410 Hm Abstieg, 50 % Wanderpfade. Trotz der Kürze dieser Tour gibt es einiges zu sehen: Während des Aufstiegs kommt man zur Kleinen Bastei, wo sich ein wunderbarer Blick über das Elbtal öffnet.
Vom Elbleitenweg zweigt man auf einen Bergpfad, die Rotkehlchenstiege ab, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Es geht über abgenutzte Steinstufen und drahtseilgesicherte Passagen über steile Felsen hinauf. Dann aussichtsreich am Grat entlang, auf den Carolafelsen, wo man eine herrliche Rundumfernsicht hat.
Über die Heilige Stiege, eine endlos lange Treppe zwischen aufragenden Felsen geht es den Heringsgrund zurück nach Schmilka.Um 14 Uhr waren wir wieder am Bus, hatten beim Biobäcker ein großes Stück Apfelstreuselkuchen erstanden, das wir beim Kaffee gleich verdrückten.
Dann wechselten wir noch den Übernachtungsplatz – auf dem Parkplatz an der Fähre auf der anderen Elbseite in Wehlen – den Platz hatte Raymond gestern bei der Kajaktour als neue Ziel schon ausgespäht. Raymond angelt noch einmal – hier hört man nur noch die Eisenbahn, die Straße verläuft weit entfernt.
Samstag, 29. August 2015
Heute sind wir die Elbe abwärts mit dem Rad gefahren: Start in Wehlen – hier der Blick aus Pösselchen heraus.
Schon vor Dreden reihten sich die Sehenswürdigkeiten aneinander: Schloss Pillnitz (wir waren auf der anderen Elbseite), die Blaue Brücke, z.Z. mit Gerüst. Hier sieht man, wie niedrig der Wasserstand gerade ist. Die neue Elbbrücke, wegen der der Titel „Weltkulturerbe“ aberkannt wurde, finde ich ziemlich unaufdringlich.
Dresden war sehr voll, wahrscheinlich ist es immer so – wir sind nur kurz an den Hauptsehenswürdigkeiten vorbei gefahren.Hinter Dresden fuhr ich auf der anderen Elbseite weiter und besuchte Altkötzschenbroda. Es ist ein Straßenangerdorf aus dem Mittelalter. Alle Häuser stehen mit dem Giebel um einen Dorfplatz. 1992 wurde es als Totalgebiet saniert. Jetzt gibt es viele Kaffees, Weinläden, kleine Läden und Kunsthandwerker dort. Hinter Radebeul ist das sächsische Weinanbaugebiet.
Zurück fuhr ich von Meißen mit der Bahn bis Wehlen.
Sonntag, 30. August 2015
Vor der Heimfahrt wollten wir noch eine schöne Wanderung machen und fuhren um 9 Uhr von Wehlen nach Bad Schandau. Dort bogen wir ins Kirnitztal ab und fanden am Lichtenhainer Wasserfall (naja) einen Parkplatz. (S)
Dort war noch mächtig viel Trubel, aber schon nach einem kurzen, knackigen Anstieg waren wir ziemlich ungestört unterwegs. Der Weg war wieder einmal traumhaft schön………..
……..sehr viele Pfade, die sich schmal und steil über Wurzeln und Steine hoch schraubten, viele längere Treppen, immer wieder herrliche Ausblicke. Der Kuhstall (1) ist ein natürliches Felsenfenster, 11 Meter hoch, 17 Meter breit und 24 Meter tief. Auf das Plateau über dem Kuhstall kommt man durch die Himmelsleiter, eine steile, schmale Treppenleiter durch eine enge Felsspalte. Weiter ging es zuerst steile Treppen hinab und dann auf dem Fremdenweg, der historische Wanderroute durch die Sächsische Schweiz. Von etwa 1790 bis 1851 war der Fremdenweg der touristische Haupterschließungsweg des Gebirges.
Jetzt ging es wieder hoch und zwar, so sagt es unser Wanderführer, über 452 Stufen.
Dann ging es bequem auf einer Höhe mit schönen Ausblicken auf der Oberen Affensteinpromenade entlang. Zwischen den Bäumen konnten wir schon den Frienstein und die Idagrotte sehen. Der schmale Weg entlang des Abgrunds verhieß nichts Gutes……..
…aber Eisenringe gaben auf dem Steig entlang der Abbruchkante ein gewisses Gefühl von Sicherheit und so habe ich die Herausforderung ohne Herzklopfen und schweißnasse Hände locker gemeistert.
In der Idagrotte liegen malerisch wie fürs Picknick gemachte Felsbrocken herum – und so saßen wir mit dem Blick auf die sächsische Schweiz von ziemlich oben und ließen uns das Picknick schmecken.
Zurück gings es überwiegend bergab und um 14 Uhr waren wir auf dem Heimweg. Das Elbsandsteingebirge und natürlich die Elbe waren nicht zum letzten Mal Ziel einer Tour mit Pösselchen.