Montag, 18. August 2014

Auch heute wieder lag der Nebel über dem Fluss. Als wir gegen 10 Uhr nach Castelnau-Bretenoux aufbrachen, kam die Sonne durch. Wir wollten heute eine Kajaktour auf der Dordogne machen und ließen die Räder deshalb in Gluges .

Aber zuerst stand die Besichtigung einer der zahlreichen Burgen am Ufer der Dordogne auf der Wunschliste. Die Burg Castelnau wurde im 100jährigen Krieg um den viereckigen Donjon gebaut. Sie liegt strategisch günstig im Mündungsdelta der Cere in die Dordogne auf einem Berg.

1886 wurde sie von einem Opernsänger der Pariser Oper gekauft und die Räume wurden restauriert und mit allerlei Möbeln und Kram eingerichtet. 1932 wurde sie nach seinem Tod dem Französischen Staat geschenkt. Die Anlage ist noch gut erhalten und man kann sich vorstellen, dass damals 1500 Soldaten mit 100 Pferden dort stationiert und verpflegt wurden. Wir fuhren noch ein kleines Stück das Dordognetal abwärts bis nach Pauliac. Dort ist eine tolle Einstiegsstelle mit steinernem Tisch zur Vorbereitung des Picknicks. Um 12.30 Uhr setzen wir ein und mit schneller Strömung gings abwärts, 18 Kilometer auf der Dordogne bis nach Gluges, wo unsere Räder auf unserem Stellplatz warteten. Ein Wehr mit Bootsgasse haben wir lieber umtragen, es standen einfach zu viele Zuschauer am Ufer, die nur darauf warteten, dass sich die zahlreichen Kanuten in der schnellen Bootsgasse komplett nass machen. Dazu musste man noch nicht mal kentern. Die Ufer rechts und links sind mit Wäldern, mit Felsen, mit Kiesufern und Auenwäldern abwechslungsreich, ab und zu mal eine Insel oder ein kleines Dörfchen am Ufer.Um 15.30 erreichten wir Gluges und wechselten nach einer kurzen Pause auf die Räder, während das Boot den Platz für Pösselchen freihielt. Die Radtour führte wieder auf kleinen, schmalen Straßen durch einige kleine Dörfer, durch Wald und durch Walnussplantagen. Sehenswert das Städtchen Carennac. Um 17.30 Uhr waren wir wieder in Pauliac.
Auf dem Rückweg kauften wir noch schnell etwas ein und genießen den lauen Abend mit einem Glas Rose.

Dienstag, 19. August 2014

Abschied von Gluges und Standortwechsel……Wir fahren westlich die Dordogne entlang mit kleinem Abstecher nach Süden zur berühmten und daher völlig überlaufenen Tropfsteinhöhle von Padirac. Wir kamen gut gelaunt (und willens  10 Euro pro Person Eintritt zu bezahlen) in Padirac an – eine mehr als hundert Meter lange Schlange schob sich langsam Richtung Eingang. Ohne uns – wir fuhren weiter, das  kleine gelbe Zettelchen bleibt auf der Dordognekarte kleben bis zum nächsten Besuch……. Wir fuhren über kleine Straßen der hügelige Hochebene in Richtung Dordogne. Auch den Wallfahrtsort Rocamadour schreckte uns angesichts der Touristenmassen ab und wir kauften lieber in der Produktionsstätte des berühmten und trotzdem leckeren Rocamadour-Ziegenkäse ein (trotz der recht langen Schlange am Tresen des Verkaufsraums). Anschließend Picknick mit Blick auf eine Burg/Schloss unbekannten Namens. Vier Kilometer vor Sarlat parkten wir und fuhren den Rest zur mittelalterlichen 3 Sterne-Stadt per Rad auf einer ehemaligen Bahntrasse. Und tatsächlich: Wir waren auch in Sarlat nicht allein: Massen schoben sich durch die engen Gassen der mittelalterlichen Stadt. Laut Michael Müller (mein favorisierter Reiseführer) war der Ort schon Kulisse für Filme mit Birgitte Bardot und Sting. Außerdem ist Sarlat das Zentrum für die Gänse- und Entenstoffleber oder auf französisch: Foie gras und sie wird in Sarlat in feinen und feinsten Läden angeboten. Dann natürlich auch die vielen Wanussleckereien wie Kuchen und Törtchen.Trotz dieser eher abschreckenden Beschreibung: Sarlat ist ein sehr hübscher Ort mit ockergelben Sandsteinhäusern. Nach zwei Stunden hatten wir genug gesehen und radelten zurück und dann weiter mit Pösselchen nach Beynac.Dort wollen wir morgen mit dem Kanu anlanden und haben uns auf einen kleinen einfachen Campingplatz (ein Waschhaus haben wir bisher nicht entdeckt) gestellt. Hier stehen wir direkt an der Dordogne, auf der anderen Flussseite erhebt sich eine Burg – sie scheint bewohnt zu sein. Außerdem startet gerade von dort ein Heißluftballon.