Mittwoch, 20. August 2014
Während wir beim Frühstück saßen und Pläne für den Tag schmiedeten, ging ein Regenschauer nieder. Aber schnell zeigte sich wieder blauer Himmel und wir starteten mit Pösselchen ein Stück Dordogne aufwärts, um eine Kajaktour zum Campingplatz zurück zu machen. Unterwegs kamen wir durch La Roque-Gageac, wie MM und andere (3 Sterne) behaupten „ein Juwel am Dordogneufer“. Also ein fein herausgeputztes Dörfchen mit einer Straße, die direkt am Ufer entlang führt, hinter den Häusern erheben sich die steilen Felsen. Alles in ockergelb und mit Palmen und Bananen bewachsen. Dazwischen Lädchen und Restaurants. Und Touristen. Und Kanuverleiher.
Wir fuhren weiter und setzen bei Vitrac in die Dordogne ein. Rechts und links am Ufer im Wechsel steile Felswände besetzt mit Burgen (Castelnaud u.a.) oder Bastiden (Domme), auf dem Fluss Kanus und Kajaks – ich möchte nicht wissen, was im richtigen Sommer hier los ist. Schon nach zwei Stunden landeten wir in Beynac auf unserem Campingplatz, machten Picknick und fuhren mit den Rädern zurück. Dabei mussten etliche Höhenmeter bewältigt werden – ein Höhenzug zwischen Castelnaud und Cenac musste überwunden werden und kaum wieder bei Luft, begann der steile Aufstieg zur Bastide Domme. Diese Bastide ist eine der wenigen, die nicht in der Ebene, sondern in stolzer Höhe von 150 Metern über der Dordogne errichtet wurde. 1282 wurde das Wehrdorf gebaut und noch drei Stadttore und Teile der Stadtmauer sowie etliche Häuser sind erhalten. Mit Pösselchen hätten wir nicht hochfahren können, also blieb nur Rad, zu Fuß oder gar nicht…..
Die PKWs allerdings konnten versuchen, einen der wenigen teuren Parkplätze zu ergattern – der Verkehr trübte das Vergnügen etwas. Auch Fußgänger waren unterwegs oder standen an Aussichtspunkten oder Eisdielen (Kugel 2,50€) an.
Die Abfahrt war natürlich grandios und schnell waren wir wieder bei Pösselchen. Um 19 Uhr waren wir wieder „zuhause“ und genossen den Abend auf unserer Terrasse mit Blick in die untergehende Sonne, die sich in der Dordogne spiegelt. Gegenüber die Burg Fayrac, über uns Fledermäuse und kein störendes surrendes Viehzeug.
Heute morgen bin ich schon kurz vor 9 Uhr mit dem Rad nach Beynac gefahren und dort durch den Ort zur Burg hochgestiegen. Der Frühnebel lag noch über dem Tal der Dordogne. Auf der Burg kam die Sonne durch…….Auch hier sind nach 10 Uhr sicherlich viele Touristen, um 9 Uhr rüsteten sich die Cafes und Lädchen für den Ansturm. Ich hatte den Ort fast für mich allein, nur einige alte Frauen gingen zur Kirche oder mit einer Gießkanne zum Friedhof. Um 11 Uhr fuhren wir nach Montignac ab und reihten uns um 12 Uhr in die Schlange der Touristen zum Kauf einer Entrittskarte in Lascaux II ein. Wir hatten Glück: Um 15.30 Uhr sollte die nächste Führung in deutscher Sprache stattfinden. Also machten wir eine verlängerte Mittagspause in Montignac und fuhren dann zur Höhle. Die Führung war toll und die Kopie der prähistorischen Malereien absolut sehenswert. Das Bild wurde bei Wikimedia von Jack Versloot veröffentlicht.
Anschließend parkten wir an der Vezere und fuhren mit dem Rad flussabwärts, um nach einem geeigneten Übernachtungsplatz und zugleich Zielpunkt der morgigen Kanutour zu suchen.Gefunden haben wir einen tollen Platz im Ort Sergeac und stehen hier am Flussufer, während die Sonne am gegenüberliegenden Ufer so langsam hinter den Bäumen versinkt. Raymond war, inspiriert von einigen Einheimischen, noch im Wasser und wir hatten damit einen kurzen spracharmen, aber netten Kontakt. Jetzt, kurz vor neun, wenn die letzten Strahlen der Sonne versinken, wird es Zeit für eine Jacke. Bei Dunkelheit ist schon Schlafenszeit, schade, um den vielen Strom den die PV produziert……