21. August 2016
Zeitgleich mit dem Start des alljährlichen „Stadtradelns“ wurde heute der T5 – Streifzug durch die Geschichte offiziell eröffnet. Nach den üblichen Reden startete eine Gruppe von ca 25 RadlerInnen auf die 32 Kilometer lange Runde durch das Harzer Vorland. Vom Parkplatz am Schwimmbad „Aloha“ (in der Nähe ist auch der Wohnmobilstellplatz – leider laut an der B 241) geht es vorbei an der ehemaligen Kaserne zum“Galgenturm“ auf dem Ührder Berg. Von diesem exponierten Standort aus, war in früherer Zeit ein hervorragender Rundblick in alle vier Himmelsrichtungen möglich – jetzt eingeschränkt durch hoher Bäume des Osteroder Stadtwaldes. Von dem im 13. Jahrhundert errichteten Langen Wartturm wurde die bedeutenden Handelsstraße „Hohe Straße“ überwacht. Durch die in nächster Nähe gelegenen Osteroder Richtstätte wurde der Turm auch als Galgenturm genannt.Man fährt weiter in Richtung der Ansiedlung Feldbrunnen und Förste. Am Rand eines Gipsbruchs gelangt man über einen kurzen Fußweg zur „Pipinsburg“. Der Name Pipinsburg ist ungeklärt. Erstmalig erwähnt wurde sie im Jahre 1134. Bereits 1365 wurde die Burg in einer Fehde zwischen dem Erzbischof von Mainz und den Landgrafen von Thüringen gegen Herzog Albrecht I. von Grubenhagen zerstört. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, heute sind noch die ausgeprägten Wallanlagen vorhanden. Sie sind jetzt zugewachsen. Aber man hat einen schönen Blick auf Osterode und den Harzrand.Jetzt saust man abwärts und erreicht Förste, ein über 1000-jähriger Ortsteil von Osterode.Vorbei an den mineralhaltigen Quellen geht es an der Söse entlang. Auf halber Strecke nach Dorste liegt auf einem bewaldeten Hügel die Ruine der mittelalterlichen „Burg Lichtenstein“. Von der Rundburg ist jetzt nur noch ein ca. 10 Meter langer Burgmauerrest erhalten. Der Höhenzug Lichtenstein ist Naturschutzgebiet, Steinbrüche nagen bis an die Ränder am Gips. Bekannt ist der Lichtenstein vor allem wegen der Lichtensteinhöhle, eine weitgehend unversehrte bronzezeitliche Kulthöhle aus dem 8. bis 10. Jahrhundert v.Chr., in der vor einigen Jahren zahlreiche Spuren von Kulthandlungen sowie Resten von 39 Menschen entdeckt wurden. Die sensationellen Forschungsergebnisse werden im HöhlenErlebnisZentrum Bad Grund gezeigt. Am Dorster Mühlenbach entlang fährt man begleitet von zahlreichen Obstbäume bis Schwiegershausen.
Auf idyllischen, teils holprigen und steilen Wegen erreicht man das Naturschutzgebiet „Hainholz und Beierstein“ mit der „Jettenhöhle“ bei Düna. Auch in diesem Naturschutzgebiet findet man die typischen Formen einer Karstlandschaft, wie Erdfälle, Dolinen und Bachschwinden. Außerdem gibt es eine Reihe von Höhlen im Hainholz.
Von Düna bis Osterode verläuft der T5 auf der ehemalige „Hohen Straße“ einer im Mittelalter bedeutenden Fernverbindung. Vor Osterode liegt rechterhand die „Halbe Warte“, auch dies war wie Überwachungsturm des Handelsweges.
Hier ist die Tour bei Komoot: