Im Nordwesten von Niedersachsen

1. Januar 2017

Turbulente Tage mit Kindern und Enkelkindern lagen hinter uns – als Kontrastprogramm stand die Stille und Weite von Ostfriesland auf dem Plan. Diesmal wollten wir den Westen von Norddeutschland genauer erforschen.

Gegen 18 Uhr erreichten wir nach knapp 200 Kilometern Bad Rothenfelde und läuteten die Urlaubstage mit einem ausgiebigen Sauna- und Thermenbesuch im Carpesol ein. Hier hat es uns richtig gut gefallen: eine sehr schön gestaltete Saunalandschaft, mit vielen ruhigen Ecken, unterschiedliche Saunen, gute Aufgüsse, Thermalbecken, manche mit Sole, andere mit Sprudel…….

2. Januar 2017

Wir schliefen bis kurz vor 9 Uhr und fuhren weiter bis zum Bourtanger Moor, im niederländischen Teil des Naturpark Bourtanger Moor und Bargeveen. Hier machten wir eine schöne Wanderung durch das wiedervernässte Moor. Gänse, Reiher und Schwäne fühlten sich dort ebenfalls wohl. Entlang des Süd-Nord-Kanal und des Ruiten-Aa-Kanal, beides alte Kanäle links der Ems erreichten wir im letzten Licht die Festung Bourtange. Es ist eine bewohnte ehemalige Festung, die im Auftrage von Wilhelm I. von Oranien 1580 im Achtzigjährigen Krieg genau an der Stelle begonnen, wo auf dem Weg zwischen Heede an der Ems und Groningen durch die Moore und Sümpfe zwei Ochsenkarren einander ausweichen konnten. Man hoffte, die von den Spaniern besetzte Stadt Groningen so von der Außenwelt abschneiden zu können. Sie konnte niemals von einem Angreifer erobert werden. Hier ist eine Luftaufnahme der Festung (By nl:Gebruiker:Bourtange wikimedia)Wir übernachteten auf einen kleinen Parkplatz an der Herbrunner Schleuse.

3. Januar 2017

Schon in der Nacht hatte es immer wieder geregnet, begleitet von heftigen Windböen. Wir fuhren nach Papenburg, frühstückten und besuchten die Touristinfo an der alten Werft. Dort buchten wir für den Mittag eine Führung durch die Meyer-WerftBis zum Start der Führung schlenderte ich, es regnete gerade nicht, am Hauptkanal einmal rauf und einmal runter. Die Führung war wirklich toll – abwechslungsreich und witzig wurden wir über die Geschichte der Werft, die seit 1795 in den Händen der Familie Meyer liegt und den jetzigen Schwerpunkt, Kreuzfahrtschiffe, informiert. Alle Kreuzfahreschiffe gab es als Modell. Es gab Filme, interessante Details zur Technik und Orginal-Kabinen der unterschiedlichen Schiffe. Von 2 Gängen aus konnten wir in die riesigen Montagehallen blicken. Anschließend fuhren wir zum Dollart. Ziel war das Vogelbeobachtungshaus Kiekkaaste, aber wir haben es erst bei einsetzender Dämmerung gefunden – das ist der Nachteil an Wintertouren……

Übernachtet haben wir ein Stückchen weiter direkt hinter dem Deich – und selbst dort im Windschatten hat es uns in der Nacht ordentlich durchgeschüttelt.

4. Januar 2017

Ein kurzes Stückchen weiter fuhren wir am nächsten Morgen zur ehemaligen  Bohrinsel Dyksterhusen. Von diesem ruhigen Ort hat man einen  guten Blick über die Salzwiesen und das Watt. Im Sommer ist die Plattform eine beliebte Badestelle. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir Ditzum, einen hübschen Fischerort an der Ems. Leider hatte das Fischgeschäft geschlossen. Im Hintergrund sieht man emsabwärts das große Emssperrwerk.  Eine kleine Fähre wechselt nach Petkum, aber nicht für WoMos. So fuhren wir die Ems abwärts bis zum Emstunnel bei Leer und wieder aufwärts bis zum Emssperrwerk bei  Gandersum.Hier war es wieder trüb, kalt, windig………wir fuhren gleich weiter nach Campen. Der Leuchtturm wurde im gleichen Jahr wie der Eiffelturm gebaut, er ist der höchste Leuchtturm in Deutschland. Die Sonne lugte mal kurz aus den dicken grauen Wolken, also stemmten wir uns gegen den Wind……… Für den Rückweg  habe ich zu lange gewartet, der nächste Regenguss erwischte mich kalt von hinten……..Wir fuhren zurück nach Emden, jetzt wollten wir aber endlich Fisch kaufen.  Zum Abendessen  fuhren wir an die Hafeneinfahrt und konnten die Fähren und großen Spezialschiffe z.B. die Siem Spearfish, die offshore-Anlagen anfährt, bis zur Dunkelheit beobachten.   Gegen 18 Uhr besuchten wir die Friesen Therme und übernachteten dort auf dem Parkplatz.

5. Januar 2017

Von Emden aus fuhren wir zum Käsehof und dann weiter nach Greetsiel. Erst ein Stadtrundgang, nicht allein, aber auch nicht die Massen, die man hier wohl im Sommer  erwarten muss……… …… alles hübsch zurecht gemacht……. ……. und alle 100 Meter wird man zum Essen oder Einkaufen eingeladen. Dann wanderten wir eine große Runde entlang des Leyhörner SieltiefsBis zur Leysielschleuse  war es zu weit, wir wechselten noch einmal den Parkplatz und schauten uns den berühmtesten Leuchtturm, den Pilsener Leitfeuer, kurz an. Er ist seit 1919 stillgelegt, ist aber durch Filme (OTTO) und Werbung ziemlich bekannt. Auch für Trauung ist er beliebt – wie man an den vielen Schlössern am Extragitter sieht …..……. und wanderten noch ein Stück entlang des großen Leyhörner Speicherbeckens. In der Ferne konnten wir das Sperrwerk mit der Schleuse erkennen. Auf dem Rückweg lag das „ultramoderne“ RWE Kraftwerk von Eemshaven, an der niederländischen Emsmündung im schönen Licht…….. …… und hier noch einmal der Leuchtturm.Zum Übernachten fuhren wir an die Ostseite der Leybucht.

6. Januar 2017

Wieder begann der Tag mit einem schönen Sonnenaufgang und versprach auch im Verlauf Sonne. Aber für den Samstag war jetzt wieder Regen angekündigt und wir mussten unsere geplante Winderwattwanderung nach Baltrum mit dem Nationalparkhaus Dornumersiel leider absagen – verschieben. Sandstrand sollte es aber heute noch sein, also fuhren wir nach Norddeich und schipperten nach Norderney. Dort machten wir das, was noch viele andere machten: auf dem breiten Sandstrand entlang laufen, atmen und schauen.Die Reste der stürmischen Tage waren für andere Besucher ein gefundenes Fressen……. 

Dann noch ein warmes Essen und kurz vor Sonnenuntergang wieder mit der Fähre zurück. Die Wettervorhersage für den morgigen Tag sah weiterhin mies aus, Schneeglätte, Glatteis – das wollten wir nicht und fuhren noch bis 22.30 Uhr nach Hause.

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