Questenberg

13. und 14. Mai 2017

An diesem Wochenende wollte ich mal wieder meine Projekte „Karstwanderweg“ und „Harzrundweg“ weiterführen. Im Frühling finde ich die Buchenwälder des Südharzes, also da, wo der Karstwanderweg entlang führt, besonders schön.Ich fuhr am Samstag morgen nach Uftrungen und stellte mich auf eine Wiese am Karstwanderweg. Es duftete nach Raps, die Thyra plätscherte neben der offenen Pösselchentür – ein herrlicher Platz fürs Frühstück. Heute wollte ich mit dem Rad eine weitere Etappe auf dem Harzrundweg fahren.  Hinter Breitungen machte ich einen Abstecher zum Bauerngraben, eine der größten Schwinden im Südharz. Wasser war jetzt nicht in diesem 350 Meter langen und bis zu 100 Meter breiten Becken. Über Agnesdorf, Questenberg und Hainrode führte der Weg mit der radelnden Hexe bis nach Wettelrode. Oft entlang alter Streuobstwiesen, blühender Rapsfeldern oder Wiesen, übersät mit Löwenzahn. In Wettelrode machte ich einen weiteren Abstecher – am Bergbaupfad befindet sich ein Stempel der Harzer Wandernadel. Dann verließ ich den Harzrandweg und fuhr über Lengefeld, Roßla und Berga zurück.

Am Abend fuhr ich nach Questenberg und stimmte mich schon mal mit einem keltischen Essen auf den morgigen Besuch der Queste ein. Die denkmalgeschützte Rolandstatue wurde 1730 erstmals erwähnt, seine Größe beträgt über 3 Meter. Questenberg war nie ein Ort von größerer Bedeutung, die Gründe für die Aufstellung einer Rolandstatue sind daher unklar. Die Vermutungen reichen von einem Zeichen für Markt- und Münzrecht bis hin zu einer bloßen Kopie des Nordhäuser Rolands, dem der Questenberger im Aussehen sehr ähnelt.Am Morgen hörte ich schon das Trommeln der Regentropfen auf dem Dach. Beim Blick aus dem Fenster konnte ich nur vage die Umrisse der Queste auf der hohen Felssteilwand erkennen. Trotzdem stieg ich, mit einem Regenschirm ausgerüstet, den Berg hoch: das Dorf und die Queste lagen in den Regenwolken. Hier ist jetzt ein Foto von © Vincent Eisfeld / vincent-eisfeld.de / CC-BY-SA-4.0Ein bisschen enttäuscht ging ich zurück zu Pösselchen und verkroch mich noch eine gute Stunde mit einem Buch in die Kissen. Kurz vor Mittag lockerte es etwas auf und ich wagte einen 2. Versuch – weiterhin war der Regenschirm dabei !

Ich wanderte auf die andere Bergseite hoch, zur Ruine der Questenburg. Immerhin verzogen sich die Wolken und ich hatte einen schönen Ausblick auf das enge Tal der Nasse.Hier sieht man die Queste von der Burgruine aus.Jetzt wanderte ich den Karstwanderweg in Richtung Hainrode. Schon wenig später kam ich zur Dinsterbachschwinde, eine typische Wandschwinde.Jetzt kam tatsächlich doch die Sonne durch ! Bei einer Picknickstelle an einer blühenden Wiese machte ich eine Rast und trocknete Schirm und Regenjacke. Einen weiteren Wanderstempel holte ich bei der Schönen Aussicht (auf der Seite ist ein schöneres Foto als meine).

Dann führte der Weg schön an Streuobstwiesen entlang, gelegentlich standen Datschen dazwischen. Hainrode hatte mehrmals bei „Unser Dorf soll schöner werden“ erfolgreich mitgemacht. Der Karstwanderweg führte abwechslungsreich mal  über Wiesen mit weitem Blick, dann entlang der Waldränder und durch alte Buchenwälder – immer anders, immer schön !  Gegen 15 Uhr erreichte ich Pösselchen und fuhr wenig später nach Hause.

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