07. Oktober bis 13. Oktober 2017
Gerne hätten wir noch den Tarotgarten von Niki de Saint Phalle besucht, aber der Garten öffnete erst am Nachmittag – noch ein Grund für einen weiteren Besuch hier.So fuhren wir nach Pitigliano – und es haute uns (wie wahrscheinlich jeden) förmlich um, als wir an der Kapelle Madonna de Grazie um eine enge Kurven steuerten: hier war auch gleich ein Parkplatz, so dass wir schon mal in Ruhe schauen konnten. Mitten auf einem steilen Tuffsteinfelsen wachsen die Häuser der mittelalterlichen Stadt aus dem Felsen empor. Man fragt sich, wie man dorthin gelangen kann, ohne eine Leiter zu benutzen. Aber es führte natürlich in engen Kurven doch eine Straße hinauf. Wir übernachteten nicht dort, sondern fuhren zum Parkplatz des archäologischen Parks. Dort besichtigten wir die etruskischen Nekropolen……. …… und wanderten durch die, in den Tuff gehauenen Hohlwege. In Sovana ist ein Stellplatz am Dorfrand. Hier leben nur 150 Einwohner in schön restaurierten Ziegelbauten. Es gibt eigentlich nur eine Straße, die Burgruine und Dom verbinden. Am nächsten Tag fuhren wir nach Sartunia. Dort sprudeln Schwefelquellen mit 38 °C aus dem Boden, das Wasser wird erst für ein Thermalbad genutzt und fließt dann durch einen langen Graben über einen Wasserfall in einen Bach. Im Graben und erst recht in den Sinterbecken tummeln sich zu jeder Jahreszeit viele Menschen – das war am Sonntag bei schönstem Wetter natürlich nicht anders……… …….. trotz leicht fauligen Geruch war es ein besonders Erlebnis.
Wir fuhren weiter nordwärts, westlich am Monte Amiato vorbei……………. dessen heiße Quellen auch hier zur Energiegewinnung genutzt werden. Wir erreichten Castelnuovo dell’Abate und fuhren gleich mit den Rädern zum nahen Kloster Sant Antimo. Die Benediktinerabtei wurde im 8. Jahrhundert gegründet, wurde um 1500 aufgehoben und ist seit 1979 wieder als Kloster in Betrieb. Castelnuovo gehört nicht zu den meist besuchten Orten, aber allemal lohnendswert für einen Abendspaziergang, auch ohne einen Besuch in der Locanda. Am nächsten Morgen fuhren wir mit den Rädern nach Montalcino – ein steiler, steiniger Weg führte uns mit mehrern Schiebeeinlagen…….…… vorbei an mehreren Weingütern…….. …… von denen wir Wein mit den Rädern mitschleppten……. …… ins gut 300 Meter höher gelegene mittelalterliche Städtchen. Zurück gings natürlich sehr bequem und sehr schnell auf Aspalt abwärts.
Hier ist die Tour bei komoot:Weiter ging es durch die Crete Senesi, eine fast herbe Hügellandschaft. Kaum Wälder, endlose (abgeerntete) Getreidefelder, unterbrochen von Zypressenreihen und Weingärten.
Auf dem Weg ostwärts machten wir einen Abstecher zur Abadia Sant’Anna in Camprena. Die ehemalige Abtei ist eine Sprachschule – vor allem bekannt ist Sant Anna durch „Der englische Patient„, dessen meisten Außen- und Innenaufnahmen der italienschen Sequenzen hier gedreht wurden.Wir fuhren weiter nach Monticciello. Schon beim Abendsspaziergang gefiel uns der Ort. Das bestätigte sich im Sonnenschein am nächsten Morgen.Natürlich merkt man, dass nicht mehr sehr viele Einwohner hier ständig leben, sondern es fast wie ein Freilichtmuseum wirkt – ist aber auch mal schön. Alljährlich findet hier seit 1967 ein Laientheater statt. Damals setzte die Landflucht ein und die verbliebenen Bewohner von Monticchiello setzten mit dem „Teatro povero“ ein Zeichen. Im Ort findet man eine Ausstellung über das Theater. Deutlich mehr los war im benachbarten Montepulciano. Hier gab es zahlreiche Boutiquen, Restaurants, Enotecas…….. ….. aber auch ruhigere Ecken, wie hier an der Fortezza.Piazza Grande mit Dom Palästen, Rathaus und Dom….. In den Kellern des Palazzo Contucci……. …… und Palazzo Redi liegen spektakuläre Weinkeller mit riesigen Fässern. Vom Turm des Rathauses hat man einen schönen Blick über die Altstadt und den Piazza Grande. Wir übernachteten aber nicht in Montepulciano, sondern fuhren auf einer schmalen Straße (z.T. mit Schotter) in Richtung Monticchiello. Hier übernachteten wir mit Blick auf Montepulciano und den Türmen von Monticchiello. Am nächsten Tag stand mal wieder eine längere Strecke an: auf der SR 2, vorbei an Sienna (noch etwas für ein anderes Mal !) fuhren wir nach Pianella. Abseits der SR 408 machten wir ein ausgiebiges Päuschen und schwangen uns dann auf die Räder.Die Tour führte auf der Strada dei Castelli del Chianti (natürlich) an Weingütern …… …..und Weinfeldern vorbei.Hier ist die Tour bei komoot:
Als Stellplatz hatten wir uns Volpaia ausgesucht…… …… und probierten nach dem Rundgang durch das Dorf schon mal einen Rotwein. Auf dem Stellplatz mit tollem Blick nach Süden blieben wir 2 Nächte, am zweiten Abend standen tatsächlich 6 WoMos auf dem kleinen Parkplatz. Eine weitere Radtour durch das Chianti führte uns von Volpaia nach Norden – auch hier gab es übrigens Berge ! Hier ist die Tour bei komoot: Früh am Morgen lag wie so oft Nebel in den Tälern, der aber schon bald von der Wärme vertrieben wurde.
Wir fuhren weiter nördlich auf den Stellplatz von Greve, auch hier mit V+E. Der Platz ist sehr gut besucht, am Abend standen dort über 10 Wohnmobile, viele hatten wir unterwegs immer mal wieder schon getroffen. Mit den Rädern ging es steil aufwärts nach Montefioralle, noch so eins der schönen Dörfer ! Ich fuhr weiter mit dem Rad, diesmal fast nur Asphaltsträßchen. Zuerst ging es durch ein Naturpark zur Badia da Passignano, ein Kloster, in dem seit dem Mittelalter Wein angebaut wird – eine Besichtigung ist nicht möglich. Dann fuhr ich weiter nach Mercatale….. ….. und von dort auf einer schönen, wenig befahrenen Panoramastraße zurück. Die kurvige kleine Straße war bis vor 20 Jahren noch ein Schotterweg, nämlich solange, bis Mercedes 1997 einen Werbefilm drehen wollte und den Gemeinden die Asphaltierung sponserte.Hier ist die Tour bei komoot:
Noch ein Eis in Greve…… …… und am Samstag ging es über den Brenner zurück.
Hier kann man sich die schönsten Bilder noch einmal als Fotoschau ansehen.